Müssen – weniger ist mehr: 5 alternative Tipps

Ich bin nun seit ca. 1 3/4 Jahren Papa. Eine Zeit, die so reich an Momenten und Erfahrungen ist und gleichzeitig wie im Flug vergeht. Ich setze mich sehr intensiv mit dem Vater sein auseinander und versuche mit stets zu informieren. Mein Anspruch an mich und meine Vater-Sohn Bindung zu unserem Sohn Hugo ist dabei sehr hoch.

Mein Ziel ist es, ihm auf Augenhöhe zu begegnen, ohne dabei eine stringente Erziehungsmethode zu verfolgen. Vielmehr lerne ich im Austausch mit meiner Frau und befreundeten Eltern, unserem Familienalltag, Fachliteratur, anderen Elternblogs sowie meinem Bauchgefühl. Hierbei fällt mir immer mehr auf, wie sehr wir den Begriff „Müssen“ in unserer Kommunikation Hugo gegenüber verwenden.

Inhaltsverzeichnis

Die Eltern-Kind Kommunikation

Hugo befindet sich ja derzeit in seiner ersten großen „Autonomiephase“. Diese fordert uns, wie alle Eltern, immer wieder aufs Neue heraus. Die Phase fordert (und fördert) aber auch unsere Geduld sowie unsere Kommunikation, da wir sehr darauf achten, sehr viel mit ihm zu reden. Wir gehen auf seine Bedürfnisse in Konfliktsituationen ein und versuchen, ihm zu erklären, warum etwas gemacht, oder eben nicht gemacht wird.

Dabei habe ich bemerkt, dass wir (naturgemäß) sehr oft das Wort „Müssen“ in unserer Argumentation verwenden.

  • Wir müssen jetzt Schuhe anziehen
  • Du musst bitte eine Mütze aufsetzen; es ist kalt draußen
  • Wir müssen jetzt los
  • Wir müssen noch Zähne putzen
  • Ich muss jetzt deine Windel wechseln

Ich finde, dass diese Art der Kommunikation sehr negativ rüberkommt. Es hat etwas von Zwang und ist wenig hilfreich für ein Kleinkind. Grade in einer Trotzphase geht es auch darum, Freiheiten und Grenzen auszutesten bzw. auszuloten.

Da ist es mir wichtig, ihm die jeweilige Situation zu erklären, um ihm so mittel- bis langfristig etwas mitzugeben, anstatt stressige Situationen möglichst schnell zu unterbinden bzw. das Kind aus dieser Situation, ohne erzieherischen Mehrwert, herauszuholen.

Alternativen zu Müssen

Ich versuche inzwischen, in meiner Kommunikation mit Hugo, darauf zu achten, das Wort „Müssen“ nicht zu verwenden. Das erfordert natürlich viel Geduld und viel Kommunikationsbereitschaft. Ich wiederhole mich dann oft, im Wissen, dass er mich versteht. Selbstverständlich löst das nicht immer den Konflikt. Aber das gehört im Leben mit Kindern einfach dazu…

Meine Vorschläge, weniger Müssen in der Kommunikation Deinem Kind gegenüber zu verwenden:

  • Bitte lass uns jetzt deine Schuhe gemeinsam anziehen, damit wir rausgehen können
  • Bitte setz deine Mütze auf, da es draußen kalt ist. Ich möchte nicht, dass du frierst
  • Wir sind mit … verabredet und wir würden uns sehr freuen, wenn du auch mitkommst
  • Lass uns bitte unsere Zähne zusammen putzen
  • Mit einer frischen Windel fühlst du dich gleich viel besser

Darüber hinaus wird dem Kind so auch gezeigt, dass es wertgeschätzt wird, seine Situation ernst genommen wird seine Bedürfnisse gesehen werden.

Sind Dir auch schon mal so „Kleinigkeiten“ im Alltag aufgefallen, die Du dann ändern konntest? Sag’s uns in einem Kommentar und teile Deine Tipps mit unseren Leser:innen.

LG, Richard & Hugo.

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Das Papammunity-Team

Hey, ich bin Richard, Vollblut-Papa und zusammen mit meiner Frau Maren, ausgebildete Sozialassistentin & Erzieherin sowie studierte Sozialpädagogin aktuell in der Jugendhilfe tätig, führen wir als Eltern eines Sohnes den Elternblog „Papammunity“.

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