Die Emotionen eines Vaters

Unser Elternblog gibt es nun schon seit 2 Jahren. Kern unseres Blog ist es, dem Leben mit Kind aus der Papa-Perspektive eine Plattform zu geben. Es geht um das Vater sein unserer Generation und den Erfahrungsaustausch mit anderen Eltern. Ein wesentlicher Aspekt vieler Blogbeiträge sind hier die Emotionen eines Vaters.

Meine Emotionen; als Vater unseres Sohnes Hugo. Aber auch Gefühle weiterer Väter und Mütter, die in Gastbeiträgen oder Interviews tiefgreifende Einblicke in ihren Familienalltag geben. In diesem Beitrag widme ich mich allerdings – nach knapp 2 1/2 Jahren Papa seins – einmal ganz meinen persönlichen Vater-Emotionen.

Inhaltsverzeichnis

Emotionen eines werdenden Vaters

In unserer Rubrik Eltern werden habe ich ja bereits in einigen Artikeln unsere Reise der Vorbereitung auf ein Kind, Schwangerschaft und Geburt erläutert.

Aus der Papa-Perspektive sind Vorbereitung auf ein Baby und die Schwangerschaft der Partnerin, in vielerlei Hinsicht, eine absolut emotionale Achterbahnfahrt.

Bei mir waren in diesen Monaten, die sich grade zum Ende der Schwangerschaft schier endlos hinzuziehen schienen, drei Gefühle sehr präsent: die Vorfreude, die Angst und das Bewusstsein der Verantwortung.

Mit der Gewissheit, Eltern zu werden, ging auch das Gefühl der Vorfreude einher. Hugo ist ein absolutes Wunschkind und von der Frauenärztin bestätigt zu bekommen, ein kleines, neues Leben ist auf dem Weg zu uns, hat mich gepackt. Mein Herz ist einmal komplett hoch und runter und die Gedanken fingen direkt an zu rasen.

Ich habe mir ausgemalt, wie es werden wird. Von dem Moment, wenn es unsere Familien erfahren. Der wachsende Bauch meiner Frau, die Geburt, das erste Kennenlernen. Meine Vater Gefühle in vielen kleinen Puzzleteilen.

Gleichzeitig schlich sich aber auch eine Form der Angst mit ein. Die Angst des Überstehens der ersten kritischen Schwangerschaftswochen. Die Angst der Ungewissheit. Jeder gemeinsame Besuch bei der Frauenärztin war im Voraus ein Auf und Ab der Gefühle: wie hat sich unser Ungeborenes entwickelt? Wie sind die Gesundheitswerte meiner Frau?

Das dritte Gefühl, ein Chaos an Gedanken in Hinsicht auf Verantwortung und Vorbereitung, durchlebt wohl jeder werdende und sorgende Papa. Von jetzt auf gleich scheint das altbekannte Leben als Mann und Paar nicht mehr existent. Ein kleines Bündel Leben ist auf dem Weg und bedarf Liebe, Fürsorge sowie Geborgenheit.

Darüber hinaus kann ein stabiles, finanzielles Gerüst natürlich auch nicht schaden. Fragen rasten durch meinen Kopf: schaffen wir das? Können wir uns die vielen Dinge der Erstausstattung leisten? Was ist, wenn…?

Für mich war es durchaus eine Herausforderung, mich in die Lage meiner schwangeren Frau hineinzuversetzen. Eine Bindung zum heranwachsenden Fötus zu entwickeln, bekommt man als Mann doch erst so viel später, im Verlauf der Schwangerschaft, erste Bewegungen und Veränderungen des Babys mit.

Ich glaube, als werdender Vater, grade beim ersten Kind, fühlt man sich oft etwas außen vor. Die vielen Gedanken, die im Kopf kreisen, kommen und gehen. Sie sind meist unbegründete Hirngespinste, die wir uns nicht trauen, näher zu erläutern.

Was mir geholfen hat, war mich zu involvieren. Jeden Arztbesuch gemeinsam zu machen. Zu Fragen. Zu Umsorgen. Ein wesentlicher Teil der Schwangerschaft zu werden.

Emotionen eines Vaters zur Geburt

Diese, auch für mich, so aufregende und einzigartige Reise der Schwangerschaft und Vorbereitung, schließt sich dann mit der Geburt.

Hugo’s Geburt verlief mit einem geplanten Kaiserschnitt. Gesundheitliche Gründe haben uns zu dieser rationalen Entscheidung geführt, die den Moment der Geburt für mich um keinen Fitzel weniger emotional gemacht hat. Dieser Moment, wenn Du Dein Baby zum allerersten Mal schreien hörst, es siehst, spürst und riechst, es auf Deiner Brust liegt, ist pure Liebe.

In dem Moment ist auch das Gefühl der Angst um die Gesundheit von Frau und Kind wie verflogen. Ein ziemliches Mistgefühl, da ich mich als Mann auch hier tatenlos gefühlt habe. Du legst Leib und Seele Deiner Liebsten in fremde Hände und Dir bleibt nur die Hoffnung. Die Hoffnung und das Vertrauen, das schon alles gut gehen wird.

An diesem Tag, in diesen Minuten der Entbindung habe ich also versucht, mich voll und ganz auf meine Frau zu konzentrieren. Sie zu bestärken, ihr Halt und ein Gefühl von Sicherheit zu geben.

Die Geburt per Kaiserschnitt hat es mir, als Vater ermöglicht, die ersten Minuten die körperliche Bindung zu unserem Sohn erfahren zu dürfen. Ein Kaiserschnitt ist auch immer ein großer, risikobehafteter Eingriff, von dem sich die Mutter erst einmal erholen muss.

Das emotionale Leben mit Kind aus der Papa-Perspektive

Hugo ist inzwischen 2 1/2 Jahre alt. Ein richtig kleiner, großer Junge, der seine Welt und Persönlichkeit entdeckt. Ich liebe es, ihn einfach anzuschauen. Ihm beim Spielen zuzuschauen. Es ist ein Gefühlscocktail aus Liebe, Stolz sowie Dankbarkeit.

Die Emotionen eines Vaters
Emotionen eines Vaters: stell Dich Deinen Gefühlen!

Unsere Reise zu dritt ist eine wunderbare und doch auch zehrende. Ich hatte keine konkreten Vorstellungen, wie das Vater sein an sich ist. Wie ein Alltag mit Kind aussieht. In sofern hat mich die schlagartige Umstellung zum Familienalltag definitiv sowohl physisch als auch psychisch sehr beeindruckt. Auf den Punkt gebracht: Eltern sein ist anstrengend. Nervenaufreibend. Arbeit. Leben.

Ich weiß noch, wie wir zu dritt aus dem Krankenhaus entlassen wurden und ich die ganze Zeit auf dem Weg zum Auto darauf gewartet habe, dass eine Art Familienpolizei um die Ecke kommt und wir als Eltern uns erstmal einem Tauglichkeitstest unterziehen müssen. Aber nix dergleichen. Von jetzt auf gleich lebt dort dieser kleine Purzelbär als zentrales Wesen in unserem Haushalt. Fordert uns, braucht uns, liebt uns.Ich genieße jeden Tag mit Hugo.

Die Verantwortung des Vater sein hat sich zwar nicht gänzlich aufgelöst, sie schwindet jedoch. Die positiven Gefühle stehen im Vordergrund. Er ist mein Baby, mein Leben. Die vielen schlaflosen Nächte und Momente des Verzweifelns, der Wut, wenn meine Nerven aufs äußerste strapaziert werden; sie verfliegen im Nu, wenn ich ihm in die Augen schaue und so viel von mir selbst in ihm sehe.

Die Emotionen eines Vaters – mein Fazit

Das Leben mit Kind bzw. die Vorbereitung auf ein Kind ist Emotion pur. So viele Eindrücke, die seit Beginn der Schwangerschaft meiner Frau auf mich, auf uns eingeprasselt sind. Es tut gut, sich diesen Emotionen zu stellen und bewusst zu werden. Es ist eine Art Reflektion, die Traum und Realität miteinander vereint.

Einen Menschen heranwachsen zu sehen, hautnah erleben zu dürfen, wie sich Dein Kind – Dein Fleisch und Blut – entwickelt, heranwächst und so viel jeden Tag dazulernt, ist ein Wunder. Ich bin unendlich dankbar Vater sein zu dürfen und voller Liebe für unsere kleine Familie, die mir so viele faszinierende Emotionen schenkt. Wir sind sehr gespannt auf einen Einblick in Deine emotionale Welt des Eltern sein.

LG, Richard & Hugo.

papammunity papablog hugo-papa-transparent

Papammunity.de Elternblog

In unserem Blog für Väter und Mütter findest Du:

  • Über 350 Blogartikel
  • Erfahrungsberichte
  • Produkttests
  • Reiseberichte

Weitere Beiträge, die Dich interessieren könnten:

2 Gedanken zu „Die Emotionen eines Vaters“

  1. Blogs über Vater-sein hab ich noch keine gesehen. Schön, dass diese Perspektive auch mal beleuchtet wird. Schließlich sind die Papas genauso wichtig Lg Luisa

    Antworten

Schreibe einen Kommentar